Nach manchen Ereignissen kann man nicht sofort weiter machen, als wenn nichts geschehen wäre.
Nach dem für mich völlig überraschenden Tod von Max Neißendorfer, meinem Lehrer und langjährigen Weggefährten, habe ich im Unterricht an der BFS für Rock Pop Jazz München, wo wir Dozenten-Kollegen waren, eine Kerze für ihn angezündet.
Dann haben wir Musik mit zum Anlass passenden Songtexten gehört und geredet.
Ich habe erzählt, was mich mit Max verbindet und welche Rolle er in meinem Leben gespielt hat.
Das hat gut getan.
Ich wurde schließlich gefragt, ob es nicht auch etwas Passendes von mir gäbe, das wir gemeinsam hören könnten.
Ein Lied über den Tod habe ich noch nicht geschrieben, aber ich habe mich an ein bisher unveröffentlichtes Video zum Song “Alles, was ich weiß” erinnert.
Er handelt von Stille und einer wohltuenden Pause von der Welt. Ich hatte es am letztem Abend eines Schweden-Urlaubs begonnen, und habe einfach aufgeschrieben, was ich dort getan, gesehen, gespürt und erlebt hatte.
Ich finde, die Stimmung der Musik und des Textes mit all seinen Naturbildern passt auf eine besondere Art aber auch zum Thema Abschied und Eintritt in einen paradiesischen Zustand.
Die Gespräche in der Schule und der Song haben dann anscheinend etwas in mir in Gang gesetzt, denn am nächsten Nachmittag habe ich meine Gedanken zum Tod von Max in einem Blogartikel formuliert (➜ zum Artikel).
Ich finde, jetzt ist der richtige Zeitpunkt, dieses Video zu veröffentlichen!
ALLES, WAS ICH WEIß
Die Wolken ziehn wie Qualm am grauen Himmel
Erst gestern warn noch viel zu viele Wespen hier
Die Luft ist feucht, ein bisschen riechts nach Schimmel
Und abends wechseln Gänse zeternd das Quartier
Für einen Augenblick singt noch mal eine Grille
Dann endlich bin ich ganz allein inmitten sagenhafter Stille
Und weil nichts stört
Und man nichts hört
Von maßlos Überschätzten
Von Yogis und Gehetzten
Ist das alles, was ich weiß
Das ist alles, was ich weiß
Ich suche Pilze dort, wo niemand es erwartet
Wie eine schwarze Schnecke kriecht die Zeit
Ich halt die Luft an, als ein weißer Schwan groß startet
Und bin zu keinem Interview bereit
Ich geh auf dürrem Moos, halb nackt und ohne Schuhe
Flüster beim Beerensammeln Songs inmitten sagenhafter Ruhe
Und weil nichts stört
Und man nichts hört
Von tadellos Vernetzten
Von Toten und Verletzten
Ist das alles, was ich weiß
Das ist alles, was ich weiß
Das ist alles
© Barking Fish Music | Volker Giesek
Beitragsbild: Annette Giesek (2016 in Vikängen, Schweden)
Sander Ponne
Juli 18, 2025
Goosebumps Volker!
Volker Giesek
Juli 19, 2025
Thank you, glad you listened to the song.