Ich erinnere mich noch genau, wie wir in der warmen Nachmittagssonne dösen, auf der Liege hinterm Haus:

Wir, das sind eine auströpfelnde depressive Episode, ein Wannabe-Künstler, eine Handvoll Selbstzweifel, nicht zu vergessen der rau-graue Felsbrocken steinerner Müdigkeit, den ich seit neuestem überall mit hin schleppe, und ich.

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Am 9. Dezember dieses Jahres haben mein lieber Kollege, Freund, Schlagzeuger, Handwerker und begnadeter Koch Christian und ich unsere Kräfte und Freundeskreise gebündelt, um mit einem außerordentlich rauschenden Fest in der städtischen Kulturbühne Interim in München-Laim unseren jeweiligen 60. Geburtstag zu feiern.

Das war eine hervorragende Idee!

Wir kennen uns seit wir Anfang 20 sind, wie man auf dem Bild unten leicht erkennen kann, denn ein paar Ähnlichkeiten mit unseren jungen Versionen sind durchaus noch vorhanden. Zum Beispiel trage ich immer noch eine Brille, Christian hat immer noch fünf Finger an seiner rechten Hand und meine Frau hat auch nach Jahrzehnten gemeinsamen Ehelebens mit mir und meiner Künstlerseele das Lachen noch nicht verlernt (von links nach rechts: ich, Annette, Christian):

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Die Einschläge kommen näher.

Das ist in diesem Fall keine Kriegsrhetorik, vielmehr ist vergangene Woche jemand gestorben, der mir musikalisch Inspiration und Vorbild war: Burt Bacharach.

Seine Vorfahren waren deutsche Auswanderer, die vom schönen Städtchen Bacharach am Rhein (s. Beitragsbild) in die USA emigriert sind.

Er selbst war Jahrgang 1928 (mein Vater war Jahrgang 1929) und ist 94 Jahre alt geworden, ich bin 1963 geboren. Mehr sag ich nicht, mein Alter musst du selber ausrechnen, es ist schlimm genug… ;)).

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Ich bin ein Boomer (*1963) und habe mich schuldig gemacht.

Auf dem Artikelbild siehst du mich in den frühen 1970er Jahren, offensichtlich hin- und hergerissen zwischen Handballtor und Klavier.

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Es ist Samstag Morgen. In einer Woche veröffentliche ich einen neuen Song. Im Kalender steht: Release vorbereiten.

Doch ich bin in einem Dilemma und heillos überfordert.

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Lieber Papa!

So, da haben wir es! Uta und ich sind Vollwaisen. Keine Mama, kein Papa mehr.

Natürlich sind wir traurig.

Aber in aller Seelenruhe auch einverstanden.

Wenn Eltern in so hohem Alter und vor ihren Kindern gehen, ist es gut gelaufen, oder? Uta und ich sind beide um die 60. Mama war 87 und du, Papa, hast jetzt mit 92 Jahren deinen letzten Schnaufer getan – Respekt!

Allein, dass ich beim letzten Schnaufer nicht dabei war, wurmt mich. Statt dessen war ich auf dem Weg zur Jazzschool, na toll.

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Ich muss gestehen: Zu Beginnn der desaströs-coronösen Zeit im Jahr 2020 fühlte sich ein Teil von mir statt bedroht eher befreit. Es war, als wäre er gemeinsam mit meinem schlechten Gewissen in einer Art Zwangsurlaub. Kein nächstes Konzertprogramm war vorzubereiten oder zu rekapitulieren. Ich konnte spielen, was ich wollte, und sei es Backgammon. Das elende Booking, die kalte Akquise durften mit pandemischer Absolution pausieren, was für eine Erholung! Und so viel Zeit! Hach, herrlich, schnell mal auf Insta und Facebook schauen, was die anderen alles so nicht machen.

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Onkel Ernst

Im Haus meiner Kindheit ist alles schön geordnet. Sogar die Generationen: Unterm Dach wohnen meine Schwester und ich, im ersten Stock unsere Eltern, im Erdgeschoss Oma und Opa (die Eltern meiner Mutter). Dann kommt der Keller, und da im hintersten Zimmer kommt „Onkel Ernst“.

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Zum Vatertag hat mir mein Sohn Manuel (wo ich dies schreibe ist er 21 und studiert an der Hochschule der Medien in Stuttgart) etwas geschenkt, mit dem ich nicht gerechnet hatte:

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Heute ist der 31. Oktober 2020. Heute ist ein schöner Tag.

Ich liege auf der Terrasse meines Vaters, meine Augen sind geschlossen. Es ist Samstag-Nachmittag, die Sonne scheint und hat noch einmal richtig Kraft. Ich habe mir mein rot-schwarzes Karo-Hemd über das Gesicht gelegt.

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Psst.

Ruhe bitte.

Ich bin noch nicht fertig…

Ich denke noch nach… über Corona.

Dabei wäre ich so gerne ein Vordenker.

Oh, gutes Stichwort.

Es gibt ein sehr lesenswertes Buch von Richard David Precht mit dem Titel

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Tja, das hat nicht geklappt – eigentlich wollte ich eine Einführung zur neuerlichen Präsentation des „Tonbilder“-Projektes von 2010 schreiben.

Aber meine Gedanken haben mich davongetragen, die Assoziations-Kette war kaum zu stoppen.

Nun ist es eher eine textliche Jazz-Improvisation geworden.

Der Slalom hat richtig Spaß gemacht beim Schreiben.

Wie ist das beim Lesen?


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Ferien

Ich tigere in der Wohnung herum, etwas rastlos, etwas ratlos… Plötzlich ist da diese Melodie, sie geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Sie hat mich gefunden oder war schon immer in mir und will genau in diesem Moment heraus. Hach, wie romantisch, ja, wir Komponisten sind schon krass. Einfach so beim Rumtigern: Eine neue Melodie, ein neuer Song, ein neuer Hit! Noch während die letzten Töne zwischen Neocortex und Frontallappen zerstäuben, bin ich mir völlig im Klaren darüber, wie es jetzt weitergehen muss, damit die GEMA mir auch nächstes Jahr wieder 6-stellig Tantiemen ausschüttet. Es braucht lediglich ein Zeichen von mir. Denn sie warten ja alle nur darauf, loszulegen und die Maschinerie für mein nächstes großes Ding in Bewegung zu setzen: Label, Management, Studio, Musiker, die Booking-Agentur, Konzertveranstalter, die Video-Produktion, die Sponsoren, die Online-Profis, die meine Social Media-Kanäle füttern. Genau deshalb ist es ja so geil, Musiker zu sein: Diese Inspiration, diese Kreativität, dieser Fokus, diese Mühelosigkeit.

Wenn es so wäre.

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Heute ist der 12. Mai 2019 und Muttertag.

Für mich zum ersten Mal ohne Mutter, denn meine ist am 10. April gestorben.

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Du hast ein Gehirn

BÄM! Gleich mal ein Treffer, und ich weiß noch mehr über dich:

Du hast Ideen. Viele. Neue. Oft.

Du liebst „Projekte“, du setzt sie um.

Am liebsten chinesisch, nach dem Motto: „Wenn nicht jetzt, Wan Tan?“.

Ich bin Kalauer-König, Musiker und Blogger.

Du bist ein Kreativ-Junkie, gib es zu.

Nur noch übertroffen vom größten, vom unermesslichsten aller Kreativ-Junkies, von GOTT!

Aber du bist diffus unzufrieden und mit dir selbst im Unreinen.

Du fühlst dich getrieben, unkonzentriert, ohne Fokus?

Nun, wie bei so vielen Problemen des Lebens, findest du auch zu diesem Rat im Buch der Bücher.

Bekanntlich heißt es dort schon im Klappentext:

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Die 10 Lebenslügen eines Musikers

Gastbeitrag von Frank Christian Stoffel mit Kommentaren von Volker Giesek

Einfach weil es sein muss und um hoffentlich den jungen Menschen ein wenig die Augen zu öffnen, hier die nackte Wahrheit über den Selbstbetrug eines ganz normalen durchschnittlichen Musikers.

Auf meinen Streifzügen durchs Internet habe ich auf dem sehr lesenswerten Blog von Frank Christian Stoffel seinen Artikel „Die 10 Lebenslügen eines Musikers“ entdeckt: Über 2000 Wörter „Reality Check“ für Musiker – weise, schonungslos, kontrovers.

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INFORMATION FÜR ALLERGIKER! Dieser Text kann Kommas und eingeschobene Nebensätze enthalten.

Da bin ich wieder, denn ich bin wieder da.

Schon seit Ende August.

Da sind meine Frau und ich aus unserem auf 2 (!) Orte verteilten Luxusurlaub im Spreewald und in Lübow (nahe Wismar) wiedergekommen.

Wenn jemand eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Das ist grottiges Deutsch, aber es stimmt.

Verhaltensauffälligkeiten sind bei Künstlern ja eher die Regel (schau mich und das hier an). Mit leichtem „Offset“ durchs Leben schweben – herrlich!

Doch auch innerhalb der Parallelgesellschaft gibt es Konventionen. Und wenn du die doppelte Verneinung lebst, wird’s richtig schwierig.

Das ist mir in der Nikolaikirche in Wismar klar geworden. Dort haben wir ein Konzert von 4 Klassischen Musikern (3 Posaunisten und ein Schlagzeuger) besucht. Ihr Programm hieß „Der weiße Hai im Alpensee und Johann Sebastian Bach“.

Verrückte Geschichte.

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Dieser Weg… wird ein Holzweg sein

Oh Mann, hätte ich doch bloß die Klappe gehalten.

Weiß doch jeder: Reden ist Schweigen, Silber ist Gold.

Hm. Oder so…

Aber nein, ich muss im letzten Artikel (hier) ja groß herausposaunen:

Nichts, um das ich mich als Musiker aktiv bemüht habe, war von einem direkten Erfolg gekrönt.

Und ich habe dir eine Geschichte versprochen.

Also habe ich mich hingesetzt und nachgedacht.

Mit Hilfe der dunklen Seite der Macht.

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It’s nice to be famous

Neulich ist auf dem Blog der Jazzschool München (der Stätte meiner schauerlich-schönen, Schüler quälenden Unterrichtstätigkeit, mu-ha-ha-ha-harrr…) ein Interview mit mir erschienen.

Endlich kann ich nachvollziehen, wie sich Sting oder Paul McCartney fühlen. Aber man gewöhnt sich ja schnell an den Presserummel…

Das Schöne daran:

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Mein Mohnsemmel-Manifest!

Ist das noch ein Musik-Blog hier?

Letztes Mal: Die Salami-Taktik, jetzt: Der Brötchenbrief und Mohnsemmeln.

Und wenn du weiter liest, begegnest du noch

  • Butter
  • O-Saft
  • Wurst
  • Käse
  • Lachs und Sekt
  • sowie einem Pfannkuchen

Hm…

Ernährungs-Blog Around Sound?

Giesek ganz unten?

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„Was bleibt mir denn übrig?“ – „Nicht viel und deshalb nur eins.“

Du musst aufpassen

Es ist ein schleichender Prozess.

Es beginnt ganz harmlos.

Und steigert sich.

Bis alles anders ist als gedacht.

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Zum Re-Release des Colorbox-Albums „Forbidden Blue“ von 1995

Mir ist die gute Fee erschienen. Sie war ein Mann.

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Im letzten Frühjahr hat mein Hirn mit diesem Song auf die noch junge Corona-Krise und den ersten Lockdown reagiert.

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